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Lesen ist so eine Sache.

Ich lese gern, komme nur irgendwie viel zu selten dazu. Am liebsten sind mir im Moment mal wieder deutsche Autoren. Oder zumindest deutschschreibende. Auf interpretiert-übersetzte Texte kann ich verzichten. Gerade bin ich wieder mit einem Kaminer fertig geworden und muss sagen: Ich verstehs nicht. Warum wird um den Mann so ein Hype gemacht? Warum ist das jetzt das x-te Buch von ihm, dass sich in meinem Bücherregal befindet? Der Typ ist langweilig. Punkt mit Ausrufezeichen. Da hast du: Punkt!

Was tun, wenn man gerade mitten in einem Buch ist und es für nicht-lesenswert erachtet? Ich für meinen Teil lese weiter, bis zum letzten Kapitel, denn nur dann kann ich das Buch ruhigen Gewissens beiseite legen und einstauben lassen. Ich sage wann Schluß ist, nicht dieser dröge Autor. Oder doch nicht?

Wie dem auch sei, der Griff zum nächsten Buch war vorprogrammiert in der Hoffnung auf Besseres. Wie hieß der Autor nochmal? Oliver Uschmann – muss wohl irgendein Pseudonym sein. “Ein WG-Männer-Roman” steht drauf. Ist es auch. Und gut ist es auch.

...als sei er augenblicklich auf die Existenzstufe einer Hochhaus-Silo-Mutter ohne Hauptschulabschluss und mit Schalke-Uhr an der Küchenwand herabgesunken.

Wer solche Sätze schreibt weiß, wo man nicht hin will. Der kann dem Grauen einen Namen geben und tut es auch. Direkt und voll auf die Fresse. So braucht der Leser das: Ehrlich! Fein! Weiterlesen!

Was ich aber eigentlich sagen wollte: Kennt ihr diese Momente, in denen man feststellt, dass man vor drei Seiten aufgehört hat das gelesene aufzunehmen und sich geradewegs in einer Situation wiederfindet, die keinen Faden hat und total losgelöst ist?

• Sven Müller am 4. Februar 2007, 05:08