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Scheidungskindvater

Was ist los in diesem Land? Früher, also ganz früher gab es feste Regeln, Grundsätze an die sich alles anlehnte. Dann kamen irgendwann Dinge die später als Aufklärung bezeichnet wurden oder die sich selbst gereits die 68er nannten. Sie warfen das bestehende, alte Wertekorsett über den Haufen und versuchten den Individualismus höherzustellen. Hat auch ganz gut geklappt würde ich mal sagen.

Wie auch immer man in die Situation gekommen sein mag, plötzlich ist man Scheidungskindvater. Ob verheiratet oder nicht spielt dabei gefühlsmäßig keine Rolle. Rechtlich schon, aber wen interessieren Gesetze wenn die Liebe für das eigene Kind im Spiel ist?

Doch was ändert sich eigentlich an dieser Stelle im Leben? Hier wird es jetzt wohl für den einen oder anderen zu persönlich.

Zuerst mal ist man leer. Die Pflichten, aus denen das Leben bisher zu 90% bestand lösen sich anscheinend auf. Man hat das Gefühl nicht einfach nur verlassen, sondern auch noch beraubt worden zu sein. Weiterhin sind da Gefühle der Machtlosigkeit, des Versagens und natürlich immer die Frage ob es dem Kind gut geht. Gerade in einem Alter wo Kinder noch nicht ausdrücken können, was sie fühlen drückt die letzte Frage umso mehr aufs Gemüt. Das Loch in das man gerade fällt wird immer dunkler, das Licht von oben verblasst zunehmends.

Und doch gibt es ganz unten ein Trampolin, dass einen wieder ins Tageslicht zurückschleudert und in die Zukunft blicken läßt: das Umgangsrecht.

Ich muss jetzt aussteigen, mein Sohn erwartet mich..

  • Sven Müller am 12. März 2005, 09:31

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