Wirtschaftsdilemma
Binnenmarkt oder Export stärken? Mehr Lohn oder mehr Arbeit?
Meine Meinung: Was interessiert mich, ob in Japan deutsche Waschmaschinen die Wäsche waschen, wenn sich der Durchschnittsdeutsche diese gar nicht mehr leisten kann. Und da kommt das Problem auch schon ans Licht.
- Sven Müller am 27. Dezember 2005, 11:57
Um mal unsere alte Politik-Lehrerin zu zitieren:”Das sind doch alles Michmädchenrechnungen!”
Nichts gegen Milchmädchen, aber die Elite unseres Landes sollte sich im Klaren darüber sein, dass wir nur Dinge auf dem Weltmarkt verhökern können, die entweder andere nicht zustande bringen oder die um Längen besser sind, als die Billigvarianten. Aber was hört man statt dessen? Binnennachfrage ankurbeln und Mindestlöhne einführen etc. Dieses Land hat kein Arbeitsmarktproblem sondern ein Bildungsproblem. Nur Hightech und spezialisierte Einzelprodukte sichern unser Auskommen in der Zukunft, aber wenn wir weiter glauben, in der Massenfabrikation von Autos und Kühlschränken unser Heil finden zu können sieht die Zukunft finster aus. Autos sind heute das, was Plasteschüsseln gestern und maschinengewebte Textilien vorgestern waren, nämlich Massenprodukte, die heute jeder zusammenbasteln kann. Statt beispielweise eine Transrapidstrecke zu bauen oder wenigstens geistigen Vorsprung zu bewahren wird lieber ein Airbuswerk in China errichtet, auf das uns diese Branche auch in 20 Jahren aus der Hand genommen wird. In unserem Land blockieren Kleingärtner Flughafenausbaupläne. Und Anwohner stoppen grundsätzlich alles.
Was hat das mit höheren Lohnforderungen zu tun? Ganz einfach: es sind die Firmenmanager, die auf die Kosten starrend ins Ausland laufen, statt ihrer Innovationsverantwortung nachzukommen, es sind die Politiker, die populistische Forderungen an abstrakte Wirtschaftsvertreter stellen, ohne ihrer eigenen Reglementierungs und Steuerunsverantwortung nachzukommen und es sind die aufgebrachten Volksmassen, die lieber auf der Strasse gegen die schon seit der Steinzeit bekannte Globalisierung demonstrieren, statt ihrer Verantwortung als Fundament jeglicher wirtschaftlicher Initiative gerecht werdend mal mit dem Jammern aufzuhören.
Aber Schuld haben eh immer die Anderen