Provinzlichter
Nachts in der Provinz wirds dunkel. Und zwar richtig. Man glaubts kaum. Gewohnheitsbedingt geht man ja von hellerleuchteten Strassen aus. Berlin ist ja nicht umsonst pleite, die Stromrechnung will ich gar nicht sehen. Und dann ist man mal draussen.
Alle 200 Meter, wenn überhaupt, hängt dann eine mittelalterliche Funzel rum und versucht mehr schlecht als recht dem Örtchen auch nachts noch die Würde die die Zivilisation ausstrahlt aufzuerlegen. Schafft sie aber erwartungsgemäß nicht.
Im Umkreis von 5 Metern sind schemenhaft parkende Autos und ähnliche Stolperfallen erkennbar. Ab da wird es schwierig.
Am verwirrendsten sind jedoch die Leuchtreklamen. Hat jemand von euch schonmal eine Baustelle in der Provinz bei Nacht gesehen? Dazu noch eine, auf der ein Baukran steht? Einer, der mit einer Leuchtreklame versehen ist? Da muss man im Dunkeln wirklich erstmal überlegen.
Da strahlt zehn Meter über dem Boden irgendwas und es ist keinerlei Struktur erkennbar. Eine Werbung schwebt in der Nacht. Wie in einem schlechten Film.
- Sven Müller am 31. Januar 2006, 22:37