Lagerfeuer
Wer kennt es nicht, dieses Gefühl am Lagerfeuer zu sitzen und sich zu wärmen. Die Klamotten sind eigentlich schon seitdem man angekommen ist klamm. Und endlich brennt das Feuer, man kann sich wärmen. Den ganzen Tag über hatte man einen leichten Wind um die Nase, die Luft war klarer als sie es jemals zu sein schien und die Sonne hinterliess einen leichten Sonnenbrand auf der Nase.
In diesen Momenten dachte man immer, dass die Welt sehr friedlich ist, starrte ins Feuer und dachte eigentlich an gar nichts. Das einzige was da war, war man selbst, die Wärme, das Flackern und Ruhe.
Frauen sind sowas ähnliches wie Lagerfeuer. Nun ist es keineswegs so, dass jede Frau immer sofort einem ordentlichen Lagerfeuer gleicht. Die meisten sind eher gut eingepackte Streichhölzer, die in ihren kleinen Schächtelchen irgendwo zwischen Riesa und Leipzig auf der Autobahn in einem LKW im Stau stehen.
Doch ab und zu schafft es eines dieser Hölzer hinaus in die weite Welt und entzündet irgendwo ein Feuer. Manchmal nur ein kleines, manchmal ein richtig großes. Manche flackern auch immerwieder hoch auf und sind im nächsten Moment kaum noch zu erkennen. Ein ständiges Auf und Ab, dass zu beobachten sehr spannend sein kann, dass jedoch die ständige Umsorgung des lodernden Feuers verlangt.
Aber gerade diese Art der Flammen sind die gefährlichsten, denn genau in dem Moment das Aufflackerns muss man vorsichtig sein. Die Flamme droht einen zu verschlingen, doch gerade das Ablassen in diesem Moment lässt sie kurze Zeit später wieder zusammensacken. Man muss sich entscheiden, lässt man sich ein wenig anschmokeln und versucht die Flamme damit auf ein erträgliches, wärmendes Maß zu bringen?
Die Alternative zum leichten Verbrennen: In nassen Sachen irgendwo draussen im Dunkel der Nacht zu sitzen. Wer will das schon?
- Sven Müller am 28. März 2006, 21:02