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Warum ist es immer einfacher zu schreiben als zu reden?

Die Worte kommen getippt immer irgendwie leichter als gedacht. Ist es weil das Geschriebene so schön indirekt ist? Wird es dadurch unverfänglicher? Keineswegs! Es bleibt doch im Inhalt viel länger bestehen und doch ist es einfacher.

Was ich heute schreibe kann morgen zwar schon hinfällig sein, doch die Erinnerung und die Reaktionen folgen lange Zeit nach. Nichts hat solchen Bestand im Kopf wie ein geschriebenes Wort. Selbst umgestellte Fragen verfliegen irgendwann im Dunste der Erinnerungen, das Geschriebene bleibt und ist immer auch ein Stück Wahrheit, Wahrhaftigkeit. Und gleichzeitig ein Wagnis, dass ich jeden Tag wieder eingehe.

Was bleibt einem an sich Verschlossenen auch anderes übrig, wenn die Gedanken drohen den Kopf zu sprengen und man nicht weiß wohin damit? Wenn das Schweigen nicht hilft und die Lippen stumm bleiben. Und sagt man doch mal was, dann ist es nicht das was man meint, dann hat sich alles im Kopf umgedreht und das Gesagte spiegelt in keinster Form das wider was es eigentlich bedeuten sollte.

Das Sprachzentrum ist bei mir irgendwie unterentwickelt wenn es um mich geht. Was bringt es der inneren Ruhe, wenn man auf jede technische Frage eine Antwort hat, jedoch bei den wirklich wichtigen Sachen im Dunkeln tappt? Und so erklärt sich die Offenheit mit der ich mich hier ausbreite. Ein Versuch, ein gescheiterter, zumindest für mich.

  • Sven Müller am 9. Mai 2006, 20:50

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